Was ist Kolik überhaupt?

Kolik ist im Grunde ein Sammelbegriff für Bauchschmerzen beim Pferd – und die können viele Ursachen haben. Von einer leichten Verstopfung bis hin zu einer lebensgefährlichen Darmverschlingung ist alles möglich. Was viele nicht wissen: Bei Kolik zählt **jede Minute**. Ein Pferd kann sich im schlimmsten Fall **den Darm abdrehen** – und das kann schnell lebensbedrohlich werden. Deshalb lieber einmal zu viel den Tierarzt rufen als einmal zu spät.

Nach dem Reiten: Massage oder Schmerzreaktion?

Wälzen nach dem Reiten ist erstmal nichts Ungewöhnliches. Im Gegenteil – viele Pferde lieben das, um Verspannungen zu lösen und „alles wieder an Ort und Stelle zu bringen“. Aber: Wenn das Wälzen besonders intensiv, wiederholt oder unruhig ist, solltest du hellhörig werden. Beobachte, ob dein Pferd nach dem Reiten: - besonders hektisch oder kratzbürstig ist - den Rücken wegdrückt oder zittert, wenn du ihn berührst - sich exakt an derselben Stelle wälzt – mehrmals - mit angelegten Ohren reagiert, wenn du den Sattelbereich streichelst Das können Hinweise auf: - Satteldruck - muskuläre Verspannungen - Blockaden in der Wirbelsäule - schlecht sitzende Ausrüstung - oder schlicht Überlastung Ein Sattler oder Pferdephysio kann hier Wunder wirken – und manchmal reicht es schon, den Gurt ein Loch weiter zu lassen oder die Satteldecke zu wechseln. Denn Wälzen ist manchmal einfach der Versuch, etwas loszuwerden, das drückt.

Was kannst du konkret beobachten?

Hier ein paar Dinge, die du dir bei auffälligem Wälzverhalten notieren oder bewusst merken kannst: - **Wie oft wälzt es sich?** (Einmal täglich oder zehnmal hintereinander?) - **Wann?** (Nach dem Reiten? Vor dem Füttern? Immer zur selben Uhrzeit?) - **Wo?** (Nur im Stall, nur auf der Koppel, an einer bestimmten Stelle?) - **Wie wirkt es danach?** (Ruhig? Unruhig? Frisst es? Will es sich gleich wieder hinlegen?) - **Weitere Symptome?** (Scharren, Schwitzen, Gähnen, Unlust?) Wenn du das über mehrere Tage dokumentierst, bekommst du ein gutes Gefühl dafür, ob es sich um eine harmlose Angewohnheit handelt – oder ein echtes Alarmsignal. Oft sind es diese kleinen Details, die am Ende den Unterschied machen. Und sie helfen deinem Tierarzt, schneller und gezielter zu reagieren, wenn es wirklich nötig ist.

Was tun, wenn’s akut wird?

Du beobachtest gerade, wie dein Pferd sich mehrmals wälzt, aufsteht, wieder hinlegt, nervös schaut, nicht frisst – und du bist unsicher? Hier eine schnelle Übersicht, wie du in solchen Situationen vorgehen kannst:

Wann ist es eher unkritisch?

Wenn du folgende Situationen beobachtest, kannst du meist beruhigt sein: - Dein Pferd wälzt sich einmal nach dem Reiten und ist danach entspannt - Es frisst, trinkt, zeigt normale Körpersprache - Es schnaubt nach dem Wälzen, schüttelt sich und läuft locker davon - Es liegt ruhig in der Box oder auf der Weide, ohne ständiges Aufstehen Dann spricht vieles für ein normales, gesundes Verhalten. Trotzdem: Weiter beobachten.

Was kannst du langfristig tun?

Natürlich willst du nicht jedes Mal den Puls messen, wenn dein Pferd sich mal eben durchs Stroh rollt. Also: Was kannst du **präventiv** tun, um das Risiko von Problemen zu senken?

Training & Wälzen – passt das zusammen?

Klingt erstmal seltsam, aber: Ja, Wälzen kann auch ein Bestandteil deines Trainings sein. Nicht direkt natürlich – aber als **Feedback**, wie dein Pferd die Einheit empfunden hat. Ein Pferd, das sich nach dem Reiten zufrieden wälzt, sagt damit oft: „War gut heute. Jetzt entspanne ich mich.“ Wenn du nach dem Training regelmäßig beobachtest, ob dein Pferd sich wälzt, kannst du daraus Rückschlüsse ziehen: - Bei zu harter Arbeit: Wälzen als Ausgleich oder sogar Schmerzsignal - Bei guter, lockerer Arbeit: Wälzen als Belohnung und Entspannung - Bei mentaler Überforderung: Kein Wälzen, aber z. B. gähnen oder lecken Das ist natürlich keine exakte Wissenschaft – aber wenn du dein Pferd über Wochen hinweg beobachtest, ergibt sich oft ein ziemlich klares Bild.